Liebe Genoss*innen,
das Tempelhofer Telegramm ist wieder da.
Nach einer längeren Ruhepause hat es sich neu herausgeputzt und möchte euch im veränderten und erweiterten Erscheinungsbild mit Informationen und Beiträgen aus der Abteilung und dem Kreis versorgen. Wir bilden die Redaktion und laden euch alle zum Lesen und Mitmachen ein. Das Telegramm erscheint einmal im Monat und wendet sich an die Mitglieder der SPD Tempelhof. Informationen und Neuigkeiten aus unserem Abteilungsgebiet sowie aus Kreis und Land werden von verschiedenen Autorinnen beigetragen. Dabei seid ihr alle herzlich eingeladen, eigene Texte mit Themen, die unsere Abteilung betreffen und euch wichtig sind, beizusteuern. Wir nehmen auch gerne Kritik und Anregungen für die weitere Entwicklung an. Unsere Kontaktdaten findet ihr im Impressum auf der vierten Seite. Das Telegramm kommt als Papierausgabe auf dem Postweg oder als Mail zu euch. Es wird auch auf unserer Website zu finden sein (das spart Papier und schont die Umwelt). Das kommende Jahr wird aufregend und es gibt viel zu berichten und zu diskutieren. Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und Mitarbeit!
Mit solidarischen Grüßen – die Redaktion des Tempelhofer Telegramms
(ab Ausgabe 1/2021: Gudrun Astheimer, Andreas Funke, Victoria Hiepe und Kubilay Yalçın)


Neue Perspektiven für eine Stadtlandschaft entlang des Wassers (Dustin Hoffmann)
Unser Bezirk hat viele spannende Orte, einige stehen stärker im Vordergrund als andere. Denkt man aktuell an die Stadtentwicklung im Bezirk, stehen die Neue Mitte Tempelhof, der Güterbahnhof Wilmersdorf, die Schöneberger Linse und natürlich das Tempelhofer Feld im Vordergrund. Unser Bezirk hat jedoch noch mehr Potenziale, die bisher nicht betrachtet wurden.
Denkt man die maritimen Bezüge im Bezirk, kommt vielen der Tempelhofer Hafen in den Sinn. Doch wir haben mehr bei uns im Bezirk. Der Teltowkanal fristet aktuell sein Dasein im Dornröschenschlaf, bietet jedoch viele Möglichkeiten für die Stadtentwicklung entlang des Wassers in Tempelhof. Wichtig bei einer zukünftigen Entwicklung ist es, den Teltowkanal in seiner Gesamtheit zu verstehen und die unterschiedlichen Interessen einzubeziehen.
Eine mögliche Entwicklung wird in dem Masterprojekt Stadt-Fluss-Landschaft aufgezeigt. Das Projekt behandelt den Teltowkanal in Tempelhof auf der gesamten Länge. Dabei zeigt das Projekt die unterschiedlichen Möglichkeiten für städtebauliche Transformationsprozesse und landschaftsplanerische Entwicklungsmöglichkeiten auf.
Schon heute drängt es die Bevölkerung an die Ufer des Teltowkanals, die aktuelle Situation jedoch spiegelt sich deutlich anders wider und bietet wenig Möglichkeiten ans Wasser heranzutreten. Durch ein gesamtheitliches Konzept könnte hier ein neuer Landschaftsraum entstehen, der das Ufer für Alle zugänglich macht. Entlang des Wassers könnte in Zukunft eine durchgehende Fuß- und Radverbindung entstehen, an der sich Treppen hin zum Wasser, kleine Mikrogärten, Sportflächen und Kletterfelsen, wie an einer Perlenschnur aufreihen. Es ist an der Zeit, dass dieser wichtige Landschaftsraum für die Bürger*innen in unserer Stadt entwickelt wird, den sie sich aneignen und genießen können.
Das Umfeld des Ullsteinhauses weist durch und durch ein fragmentiertes Bild auf. Besonders deutlich wird dieser Umstand, je weiter man sich vom Tempelhofer Damm entfernt. Im Umfeld des Ullsteinhauses bestehen die Chancen auf ein modernes Quartier mit einen Bildungs- und Verwaltungscampus, einer weiteren Ansiedlung für Unternehmen. Neben diesen Nutzungen finden auch Wohnungen und Apartments für Auszubildende und Studierende, sowie dringend benötigte Sporthallen hier ihren Platz. Die Ordensmeisterstraße weist mit ihrer fragmentierten Baustruktur weitere Potenziale für Wohnungen und die Schaffung von Gewerbeflächen auf. Zusammen mit den Flächen östlich des Ullsteinhauses bieten sich hier die Möglichkeiten von zahlreichen gestapelten Gewerbeflächen, einer Sporthalle, eines Bildungs- und Verwaltungscampus und 1.000 Wohnungen, die hier geschaffen werden können.
Bisher ist der Teltowkanal geprägt durch industrielle Strukturen, die bis zum 19. Jahrhundert zurückgehen, dies spiegelt sich auch in der Bebauung wieder. Neben den Ikonen wie das Ullsteinhaus oder dem Tempelhofer Hafen gibt es auch weitere Industriedenkmäler, die bisher wenig Beachtung finden: wie der Industriekran und Industriebauten an der Teilestraße, die man in Zukunft als Orte für Events und Kultur nutzen könnte. Und wo heute noch die Autohändler ihre Autos zu hunderten abstellen, könnten 950 Wohnungen am Wasser entstehen, wenn die Politik den Willen dafür aufbringt. Viele in unserem Bezirk verbindet etwas mit dem Tempelhofer Hafen, sei es das Einkaufen im Center oder das gemütliche Verweilen am Hafen. Doch den Meisten ist nicht bewusst, dass wir im Bezirk einen weiteren Hafen haben: Der Mariendorfer Hafen verweilt derzeit noch im Dornröschenschlaf. Doch damit könnte Schluss sein. Für die Stadtentwicklung im Bezirk bietet sich hier eine einmalige Möglichkeit, ein modernes Quartier zu entwicklen, das Wohnen und Arbeiten miteinander verbindet. Schon heute findet sich am Alten Gaswerk Mariendorf der Marienpark mit Manufakturen und einer Brauerei. Auch in Zukunft soll hier ein moderner Gewerbepark entstehen. Um genau diese Synergieeffekte zu nutzen, bietet der Mariendorfer Hafen eine einmalige Chance. Hier kann ein belebter Hafen mit Restaurants, Cafés, kleinen Geschäften entstehen, die zum Verweilen einladen. In den oberen Etagen können die dringend benötigten Wohnungen geschaffen werden.
Insgesamt kann hier ein modernes Quartier mit einen attraktiven Hafen, einem Freiraumverbund, eine Schule mit Sportplatz, Flächen für neue Arbeitsplätze und bis zu 5.500 Wohnungen geschaffen werden. Der Teltowkanal kann mehr sein, als nur eine Wasserstraße durch den Bezirk. Er kann ein Ort zum Wohnen, Arbeiten und zum Bewegen und Erholen sein. Es ist jetzt an der Zeit, die richtigen Weichen zu stellen, um den Teltowkanal zu einem Ort für alle in dem Bezirk zu entwickeln.

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